Die theoretische Auseinandersetzung mit Kunst und Künstler ist keine geistige Akrobatik schulmeisterlicher Intellektueller. Sie ist Sache eines jeden Betrachters und essentiell, um einerseits die Bedeutsamkeit der Werke zu fassen und andererseits, um dem Künstler selbst unterschiedliche Sichtweisen auf sein Werk zu offenbaren. Etwas, das Ihn beeinflusst und in neue Richtungen treiben kann. Erst die Auseinandersetzung schafft die fruchtbare Vereinigung zwischen Werk, Künstler und Betrachter. Also scheuen Sie sich nicht! Informieren Sie den Künstler und alle Interessierten über Ihre Eindrücke, Analysen und Interpretationen und gestalten Sie so mit, was die Werke Reimkastens ausmacht. Am Ende der Seite befindet sich hierzu ein Kontaktformular.
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Bildungsphilosophin und Kunsthistorikerin, ehemalige Mitarbeiterin der MLU Halle-Wittenberg, heute freiberufliche Content-Konzepterin mit Affinität zum Kunst- und Ausstellungswesen.
über die geheimen Leidenschaften des Ulrich R.
Ulrich Reimkasten: Als Künstler und Professor ist er der Analytiker unter den Mystikern und ein Suchender zwischen den Welten. Unablässig arbeitet er an der Vermessung des menschlichen Kosmos und sich selbst als Subjekt – in der Erfahrung von Zeit, Kraft und Welt. Seine Werke: figürlich bis abstrakt, Malerei bis Tapisserie. Sie kämpfen stets den Kampf, weder sich selbst noch den Betrachter der drohenden Bedeutungslosigkeit Preis zu geben, indem sie das je Eigene des Betrachters beschwören – dessen Freiheit und Andersartigkeit. …
Kristin Scholz (2016): Kunst, Differenz, Erfahrung – über die geheimen Leidenschaften des Ulrich R.; In: Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Kunstverein ”Talstrasse“ e.V. (Hrsg.) (2016), 3:1 Aufschlag Halle, Halle (Saale), Verlag der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.
Kunstwissenschaftler und Kunstpädagoge an der Martin-Luther-Universität Halle–Wittenberg, Ausstellungskurator für verschiedene Kunstinstitutionen u. a. Stiftung Moritzburg Landeskunstmuseum Sachsen-Anhalt und Kunsthaus Dresden – Museum der Landeshauptstadt, außerdem Publizist für verschiedene Kunstverlage.
Zur Malerei von Ulrich Reimkasten
Über die Malerei von Ulrich Reimkasten zu sprechen ist vergleichbar mit dem Versuch, einen Steinbrocken aus einem Berg zu schlagen und sich dabei der Hoffnung hinzugeben, das ganze Felsmassiv verstehen zu können. Wenn jemand, der mit gleicher Souveränität gewebte Bilder entwickelt, Kunst-am-Bau-Projekte realisiert, künstlerische Forschungen im Medium minimalistisch-konzeptueller Zeichnungen betreibt, einer Fachklasse an einer Kunsthochschule vorsteht und als kulturpolitischer Mittler zwischen Politik, Ökonomie und Kunst agiert, auf sein malerisches Schaffen reduziert wird, dann mag das zwar zum Verständnis einiger Bilder beitragen, aber nicht zum Begreifen eines in seiner Vielfalt kaum noch zu erfassenden OEuvres. …
Dr. Joachim Penzel (2014): Mythologie in Bildform; In: Gillen, Eckhart J. (Hrsg.) (2014): Reimkasten. Bilder 2002–2013, Wettin-Löbejün OT Dößel, Verlag Janos Stekovics.
1947 in Karlsruhe geboren, promovierter Kunsthistoriker und freier Kurator. Ausstellungen zur Kunst des 20. Jahrhunderts, u. a. Deutschlandbilder, Berlin 1997, Art of Two Germanys (zusammen mit Stephanie Barron) in L. A., Nürnberg und Berlin 2009/10, zuletzt die Retrospektive R. B. Kitaj – Obsessionen im Jüdischen Museum Berlin und in der Hamburger Kunsthalle 2012/13. Publikationen zur deutschen, russischen und amerikanischen Kunst des 20. Jahrhunderts, u. a. Feindliche Brüder? Der Kalte Krieg und die deutsche Kunst 1945–1990, Berlin 2009. Zahlreiche Preise, u. a. „einheitspreis – Bürgerpreis zur deutschen Einheit“ 2003, AICA–USA für die beste thematische Museumsschau 2009 und Friedlieb Ferdinand Runge-Preis der Stiftung Preußische Seehandlung 2011 für unkonventionelle Kunstvermittlung. Lehrbeauftragter für Kunstgeschichte an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam.
Das Malen und Zeichnen von Ulrich Reimkasten ist geprägt von der Arbeit an großen Kartons für Bildteppiche und Wandgemälde. Die Technik des Bildteppichs zwingt, wie auch die Großflächenmalerei, zu abstrahierenden, geometrischen Formen. Statt einer narrativen begünstigt sie eher eine zeichenhafte, symbolische, ornamentale Kunstsprache. Bei einem Meister der Wandmalerei, dem Spanier Josep Renau, der Anfang der 1940er Jahre im mexikanischen Exil beim Muralisten David Alvaro Siqueiros das Handwerk erlernt hatte, nahm Reimkasten schon in den 1970er Jahren privaten Zeichenunterricht. Renaus Erzählungen von Mexiko regten ihn später zu Reisen in den Norden Mexikos zu den Tarahumara in der Sierra Madre an. …
Eckhart J. Gillen (2014): Sich ein Bild machen von der Zeit; In: Gillen, Eckhart J. (Hrsg.) (2014): Reimkasten. Bilder 2002–2013, Wettin-Löbejün OT Dößel, Verlag Janos Stekovics.
1959 in Berlin geboren, studierte an der Humboldt-Universität Kunst- und Architekturgeschichte. Nach dem Abschluss des Studiums war er für mehrere Jahre als Forschungsassistent, als Ausstellungsmacher und auch publizistisch tätig. Nach 1993 Tätigkeit für Landesgesellschaften als Projektmanager für diverse Stadtentwicklungs- und Sanierungsvorhaben im Berliner Raum. In den Jahren ab 2004 für die Entwicklung und Umnutzung von Denkmalanlagen im Auftrag verschiedener Immobiliengruppen tätig. Seit 2009 für angelsächsische Projektentwickler und Investoren als Senior Manager und Managing Director für die Vorbereitung diverser Großprojekte zuständig.
Waldlichtung – Reimkastens neue Bilder
Kein Blick zurück in die eigenen Anfänge und den Werdegang des künstlerischen Tuns, keine Retrospektive in sein zu allen Zeiten von Projekten übervolles Leben. Woran Ulrich Reimkasten und sein Verlag uns im vorliegenden Buch teilhaben lassen, ist weder die Fortschreibung der vor einigen Jahren vorgelegten Monografie, noch die Erneuerung der Gesamtschau des so umtriebigen wie vielseitigen Malers. Nüchtern, beinahe karg und jedem Versuch zur Transzendenz fern nimmt sich der Titel des aktuellen Projekts aus: „Reimkasten. Bilder 2002 – 2013“ – mehr Minimalismus geht im Grunde nicht. …
Dr. Alexander Header (2014): Zum Geleit – Waldlichtung – Reimkastens neue Bilder;
In: Gillen, Eckhart J. (Hrsg.) (2014): Reimkasten. Bilder 2002–2013, Wettin-Löbejün OT Dößel, Verlag Janos Stekovics.